GEW informiert: Was können Gemeinschaftsschule und Gesamtschule leisten?

Von äußerst kompetenter Seite ließen sich auf Einladung der Bildungsgewerkschaft GEW interessierte Eltern, Lehrer und Kommunalpolitiker in Ibbenbüren darüber informieren, was längeres gemeinsames Lernen in der Gemeinschaftsschule und in der Gesamtschule bedeuten kann. Stellvertretender GEW-Kreisvorsitzender Heinz Schmidt konnte hierzu mit Christian Ladleif den schulfachlichen Dezernenten für Gesamtschulen und Gemeinschaftsschulen der Bezirksregierung Münster als Referenten begrüßen, der selbst am Aufbau zweier Gesamtschulen - zuletzt als Schulleiter - mitgearbeitet hat.

Ladleif (links) machte eingangs deutlich, dass die schulpolitische Landschaft sich gerade auch im Kreis Steinfurt in großer Bewegung befinde. Dies sei nicht nur das Ergebnis des demographischen Wandels, sondern auch der zunehmenden Auffassung bei einem immer größer werdenden Teil der Bevölkerung, dass es richtig sei, die Kinder länger gemeinsam zu beschulen. Anhand von statistischem Material veranschaulichte er, wie wenig sinnvoll die Aufspaltung der Schülerschaft auf verschiedene Schulformen bereits nach der 4. Klasse sei. Wenn am Ende der 10.Klasse von allen Schulformen dann doch alle Abschlüsse vergeben werden könnten, frage man sich, welchen Sinn die vorherige Mehrgliedrigkeit des Schulsystems habe.

Längeres gemeinsames Lernen mache sich vordergründig in veränderten äußeren Schulstrukturen fest, ziele aber letztlich auf eine veränderte Sichtweise von Lehren und Lernen.

Nicht eine Nivellierung aller Schüler solle angestrebt werden, ganz im Gegenteil stehe die individuelle Förderung jedes Kindes im Vordergrund, wodurch das gesamte Schulsystem zugleich gerechter und leistungsstärker gestaltet werden könne. Dies sei in erster Linie eine pädagogische Herausforderung, die auch von den Lehrerkollegien in Zusammenarbeit mit allen anderen am Schulleben Beteiligten umgesetzt werden müsse.

In der anschließenden Diskussion ging es auch um schulrechtliche und organisatorische Fragen, die Ladleif auf Grund seiner umfassenden Erfahrungen und Kenntnis der Situation in vielen Gemeinden des Kreises umfassend beantworten konnte.


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